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Wie packt man für 3 Monate?

Den Seesack packen klingt irgendwie romantisch- doch mal ehrlich, es braucht schon Motivation und vor allem System für eine sinnvolle Zusammenstellung des Reisegepäcks.


Und eine Portion Pragmatismus braucht es auch...Egal ob du Backpacker, Camper oder Segler bist.

Ich verkneife es mir, hier eine Liste zusammenzustellen von den Dingen, die ich in meinen Seesack gepackt habe. Für alle, die lange verreisen und dabei minimalistisch unterwegs sein wollen, hier aber ein paar Überlegungen, die helfen können, die Kleidung realistisch und bedürfnisorientiert zu packen.


  • Wieviel Platz steht mir zur Verfügung?

Vor jeder Reise gilt es zu evaluieren, wieviel Platz man zum Verstauen der Kleidung hat. Wichtig ist auch der Gedanke, ob man die Kleidung selbst tragen muss (Backpacker), ob man oft umziehen muss (Individualtourismus) oder einen dauerhaften Platz hat (Segler,Camper..) Sei realistisch und passe deine Kleidungsauswahl den äußeren Umständen an!


  • Kann ich unterwegs waschen?

Wenn du nicht grade in die entlegensten gebiete der Erde verreist, wirst du unterwegs die Möglichkeit haben, deine Kleidung zu waschen. Viele Häfen und Campingplätze bieten diesen Service gegen eine kleine Gebühr. In den meisten größeren Städten gibt es Waschsalons. Nutze diese Möglichkeit und plane sie bewusst bei deiner Auswahl ein.


  • Was brauche ich unbedingt?

Das ist das Herzstück deiner Überlegungen. Bist du aktiv unterwegs und viel in der freien Natur, rate ich dir unbedingt, von jedem Kleidungsstück ZWEI einzupacken. Grade Segler wissen- man bleibt nicht immer trocken und auf See benötigt ein einmal durchnässtes Kleidungsstück unter Umständen viel Zeit zum Trocknen. Selbiges gilt für Camper und Individualtouristen. Es gilt hier die 2er-Regel:

Pack mindestens 2 Jeans/ Hosen, 2 Tshirts, 2 warme Pullis usw. ein. Das ist deine Basis.

Der Rest ist individuell. Entscheide hier selbst, was du noch brauchst und tragen/ stauen kannst.


  • Einer für alle und alle für einen

Lege deine Kleidung so zurecht, dass du zu jedem Kleidungsstück mindestens 3 Teile kombinieren kannst. Ein Beispiel: Zu deiner Lieblingsjeans packst du noch 1 Bluse, ein Tshirt und ein Tanktop ein, die du farblich aufeinander abstimmst.

Zu dem Tshirt passt auch wieder ein Rock. Den kannst du zusätzlich noch mit einer Leggins tragen, wenn es kühler wird. Die Leggins wiederrum passt gut zu....Denke in Kombinationen! Das spart Platz und du packst mit viel mehr System.


  • Drei Häuflein sollst du machen!

Klingt seltsam- aber was den Frauen aus den Tiefen der Umkleidekabine gut bekannt ist, lässt sich sehr gut auf das Packen übertragen. Trage erst einmal zusammen, was du gerne mitnehmen möchtest. Sei großzügig.

Dann beginne, deine Auswahl zu filtern und in drei Häuflein aufzuteilen: einen NEIN-Stapel, einen VIELLEICHT- Stapel- einen UNBEDINGT-Stapel. Welche Kleidungsstücke sind schlicht unnütz? Sortiere sie auf den 1. Stapel aus und folge deinem ersten Impuls-schon ist einer der drei Stapel wieder im Schrank verräumt. Welche Kleidungsstücke sind unbedingt notwenig und unverzichtbar? Trenne diese von den Teilen, die du eher dem vielleicht-Stapel zuordnen würdest.

Vor dir liegen jetzt zwei Stapel- Stapel Nummer 1 mit unentbehrlicher Kleidung und Stapel Nummer zwei mit Kleidung, die du unter Umständen mitnehmen möchtest.

Reflektiere noch einmal Stapel Nummer 2, lege zur Seite, was du vielleicht doch nicht mitnehmen möchtest. Tu dies so lange, bis du nur noch einen Stapel übrig hast. Den pack ein- Tada!

Und sei dir sicher- meistens ist es noch zu viel!



  • Kalt und heiss

Grade auf längeren Reisen solltest du bei der Kleidungsauswahl von Beidem Ausgehen. Auch in den wärmeren Gegenden der Welt lohnt es sich, einen warmen Pullover dabei zu haben. Bedenken wir die 2er Regel sogar zwei. Doch frage dich grade bei der Auswahl deiner Jacken: brauche ich einen Windbreacker, eine Regenjacke und eine Softshelljacke? Bei Seglern kommt hier noch die absolut unentbehrliche Segeljacke dazu.

Ich empfehle dir hier das denken im bewährten Zwiebelsystem. z.B: T-Shirt, Longsleeve, warmer Pulli, Softshell/ bzw. Segeljacke. So bist du gut auf die meisten Wetterlagen geschützt. 


  • Wo geht die Reise hin?

Auch wenn du im hochsommerlichen Deutschland, schwitzend vor dem Kleiderschrank stehst und überlegst, was alles in dein Gepäck wandern soll- verliere nicht aus den Augen, wohin dich deine Reise führt und welche kleidungstechnische Herausforderung sie an dich stellt!


  • Der Teufel steckt im Detail

Unterschätze nicht die Details- das was man auch als Assesoire bezeichnen könnte, wird unterwegs zu einem wichtigen Bestandteil deiner Utensilien. Lege also auch Wert auf die gezielte und kluge Auswahl von:

Gürtel

Gürteltasche/ Schultertasche/ Handgepäck

Schal oder Tuch

Mütze

Hut oder Cap- auf See unentbehrlicher UV-Schutz

Badebekleidung

Badeschuhe oder Badelatschen (ein Tribut an die Gemeinschaftsduschen)


Einen Extraabschnitt möchte ich den Schuhen widmen.Bedenkt genau, was euch unterwegs erwartet und welche Anforderungen dies an euer Schuhwerk stellt. Für aktiv Reisende empfehle ich: Gute, erprobte Treckingschuhe, 1 Paar Schuhe, die sowohl zu legerer Kleidung wie auch zur Ausgehkleidung passen und Badelatschen. Bedenkt zudem eure Freizeitaktivitäten: Joggingschuhe, Aquaschuhe von mir aus die Tanzschuhe- was braucht ihr?

Da ich ein Freund von Minimalschuhen bin, trage ich seit Jahren Barfusschuhe und Zehenschuhe unterschiedlichster Marken. Diese sind vielseitig einsetzbar, rollbar und nehmen minimalen Stauraum ein. Statt sperriger Joggingschuhe trage ich sowohl zum Joggen wie auch zum Wandern und Klettern vielseitig einsetzbare Zehenschuhe (Achtung, hier muss das Joggen u.U. trainiert werden). Statt Badelatschen haben sich für mich rollbare Badeschuhe bewährt, die ich auch für Wassersport- z.B. auf dem SUP verwende. Barfuss- Balerinas trage ich sowohl zu legerer Kleidung im Hafen wie auch zu Ausgehkleidung in Restaurant oder Club. 



  • Zu Gast sein heißt...

...das du dich auch kleidungstechnisch darüber informierst, was Usus in deinem Reiseland ist. Auch wenn du überzeugter FKKler bist- es gibt Länder, in denen fühlen sich die Menschen extrem vor den Kopf gestossen, wenn du unbekleidet baden gehst. In Schweden z.B. bekommst du in den größeren Städten keinen Platz in einem Restaurant, wenn du offene Schuhe ohne Socken trägst (mittlerweile wird es bei Frauen und kleinen Kindern ein kleines bisschen lockerer gesehen). Andere Länder, andere Sitten- ich rate dir,nicht bewusst gegen den Strom zu schwimmen sondern dich respektvoll zu verhalten und die Sitten deines Heimatlandes auch kleidungstechnisch zu achten. Es wird trotzdem noch genug Raum für Individualität und Authentizität bleiben- versprochen!



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